Lucas Widmer
Vergleich: Schweizer Zusatzversicherungen und Fitnessstudio-Kosten. Erfahre, wie du bis zu CHF 1'300 pro Jahr an dein Fitnessstudio erhalten kannst. Aktuelle Übersicht mit allen Anbietern.
Du fragst dich, ob deine Krankenkasse die Kosten für dein Fitnessstudio übernimmt? Gute Nachricht: Viele Schweizer Versicherer beteiligen sich durchaus an deinem Gym-Abo. Aber: du benötigst dafür eine Zusatzversicherung, denn die Grundversicherung übernimmt Fitness-Kosten grundsätzlich nicht.
Die Höhe der Kostenübernahme ist sehr unterschiedlich und variiert je nach Anbieter und Produkt erheblich. Mit der richtigen Zusatzversicherung kannst du zwischen CHF 50 und CHF 1'300 pro Jahr für dein Fitness-Abo erhalten – ein grosser Unterschied, der sich definitiv lohnt zu prüfen.
Um von einer Kostenübernahme zu profitieren, musst du einige grundlegende Voraussetzungen erfüllen. Zunächst benötigst du eine Zusatzversicherung bei deiner Krankenkasse, welche Leistungen für das Fitness vorsieht. Dann brauchst du ein Abo bei einem anerkannten Fitnesscenter. Viele Versicherer erkennen nur Gyms an, die von Qualitop, QualiCert, Fitness-Guide zertifiziert oder bei Hochschulsportorganisationen registriert sind.
Das Fitnessstudio-Abo muss zudem eine bestimmte Mindestdauer aufweisen. In den meisten Fällen mindestens ein Halbjahresabo, bei manchen Versicherern genügen sogar 3 Monate. Einige wenige Versicherer verlangen sogar eine ärztliche Bestätigung, dass das Training medizinisch sinnvoll ist (etwa zur Prävention von Rückenleiden).
Der Prozess der Kostenübernahme ist einfach. Du sammelst deine Rechnungen und Abonnement-Bestätigungen und reichst diese bei deinem Versicherer ein – per App, Online-Portal oder per Post. Der Versicherer prüft dann, ob alles den Bedingungen entspricht, und überweist dir die Rückerstattung auf dein Bankkonto, was meist innerhalb weniger Wochen geschieht.
In der Regel ist kein Nachweis über deine Trainingsbesuche nötig. Du brauchst nur die Mitgliedschaftsbestätigung und die Bezahlungsquittung. Du kannst also ein Abo lösen ohne es effektiv zu nutzen (was wir dir jedoch nicht empfehlen würden).
Die folgende Tabelle bietet dir einen umfassenden Überblick über die grössten Schweizer Krankenversicherer und deren Leistungen im Bereich Fitnesskosten:
Nicht alle Versicherer sind so grosszügig. Hier kriegst du am wenigsten Geld für dein Fitness-Abo:
Hier findest du eine Übersicht aller Schweizer Krankenkassen mit Produktnamen, Kostenübernahme und den Voraussetzungen, damit du einen Beitrag an deine Fitnesskosten erhältst:
*Geschlossenes Produkt: wird nicht mehr verkauft aber bestehende Kunden werden weitergeführt.
**Nur mit Option "Lifecycle"
***Mit Option "Lifecycle": + 50% bis max. CHF 100 pro Jahr
****Mehrere Vorsorgearten (z.B. Fitness + Sauna) können bis CHF 500 kombiniert werden.
Ein durchschnittliches Fitnessstudio-Jahresabo in der Schweiz kostet zwischen CHF 1'200 und CHF 1'500. Mit einer grosszügigen Zusatzversicherung spart man damit:
Beispiel 1: Mit SWICA COMPLETA FORTE
Beispiel 2: Mit CSS Gesundheitskonto Premium
Beispiel 3: Mit Sanitas VITAL SMART
Besonders interessant: Die meisten dieser Zusatzversicherungen zahlen nicht nur für das Fitnessstudio-Abo selbst, sondern auch für Fitnesskurse, Yoga, Pilates und weitere Gesundheitsförderungsmassnahmen. Du kannst dein Budget also auf mehrere Aktivitäten verteilen.
Es gibt einige wichtige Details, die du beachten solltest, damit du wirklich von der Kostenübernahme profitierst:
Zertifizierung des Fitnesscenters
Die meisten Versicherer erkennen nur zertifizierte Fitnesscenter an. Dein Gym muss von Qualitop, QualiCert, Fitness-Guide oder einer Hochschulsportorganisation zertifiziert sein. Manche Versicherer wie Visana akzeptieren auch Fitnessangebote über Plattformen wie Fitpass oder myClubs.
Abodauer
Während die meisten Versicherer mindestens ein Halbjahresabo verlangen, akzeptieren andere wie KPT auch 3-Monats-Abos oder sogar 10 einzelne Trainingseintritt. Das bietet dir mehr Flexibilität, wenn du nicht langfristig binden möchtest.
Ärztliche Verordnung
Bei innova ist eine einmalige ärztliche Bestätigung erforderlich, dass das Fitnesstraining medizinisch sinnvoll ist – etwa zur Vermeidung von Rückenleiden oder zur Verletzungsprävention. Diese Anforderung ist bei anderen Versicherern nicht üblich.
Finanzielle Limits
Achte auf die Limits pro Bereich oder für alle Bereiche zusammen. Bei CSS beispielsweise kannst du im Bereich Fitness bis zu CHF 500 pro Jahr erhalten, aber insgesamt nicht mehr als CHF 700 aus dem Gesundheitskonto für alle Bereiche (Familie, Fitness, Bewegung, Diverse).
Eine Zusatzversicherung für Fitnessstudio-Kosten lohnt sich grundsätzlich für alle, die regelmässig ins Gym gehen. Allerdings solltest du die Kosten der Zusatzversicherung selbst in deine Überlegung einbeziehen.
Szenario 1: Du gehst regelmässig ins Fitnessstudio
Wenn du mindestens 2-3 Mal pro Woche trainierst und ein Jahresabo machst (ca. CHF 1'200), sollte eine Zusatzversicherung mit CHF 200-500 Jahresleistung interessant sein. Rechne die Zusatzversicherungsprämie dagegen auf, und du wirst schnell sehen, ob sich der Abschluss lohnt.
Szenario 2: Du kombinierst mehrere Gesundheitsmassnahmen
Wenn du nicht nur Fitnessstudio-Kosten, sondern auch Yoga, Physiotherapie oder andere Gesundheitsförderung benötigst, ist eine Zusatzversicherung oft wirtschaftlicher, da sich die Leistung auf mehrere Bereiche verteilt.
Szenario 3: Du brauchst nur gelegentliche Unterstützung
Wenn du nur gelegentlich ins Gym gehst, reicht vielleicht eine sparsamer budgetierte Variante wie KPT Pulse Eco aus.
Ob sich eine Zusatzversicherung für dein Fitnessstudio lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab: deiner Trainingsfrequenz, den Kosten deines Abos, der Höhe der Zusatzversicherungsprämie und deinen weiteren Gesundheitsbedürfnissen.
Die grosszügigsten Versicherer sind eindeutig SWICA, CSS und Helsana. Sie bieten bis zu CHF 1'300 pro Jahr an Fitnessstudio- und Gesundheitsförderungsmassnahmen.
Für ein durchschnittliches Fitnessstudio-Budget von CHF 1'200 pro Jahr sollte eine Zusatzversicherung mit mindestens CHF 200-300 Jahresleistung angestrebt werden. Damit deckst du immer noch 17-25% der Kosten ab.
Wichtig: Vergleiche immer die Prämien der verschiedenen Zusatzversicherungen mit den angebotenen Leistungen. Eine günstigere Prämie mit niedrigeren Leistungen kann teurer sein als eine teurere Prämie mit höheren Zuschüssen – besonders wenn du regelmässig ins Gym gehst.
Der beste Weg: Nutze einen Krankenversicherungsvergleich, informiere dich direkt bei deinem Versicherer, und kalkuliere deine persönliche Kostenersparnis. Dann triffst du die richtige Entscheidung für deine Gesundheit – und deinen Geldbeutel.
Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel wurden November 2025 recherchiert. Die genauen Leistungen und Anforderungen können sich ändern. Bitte überprüfe die aktuellen Bedingungen direkt bei deinem Versicherer oder auf deren Website.
Nein. Die obligatorische Grundversicherung zahlt grundsätzlich nichts an Fitnessstudio-Abos. Dies ist eine Leistung, die nur über freiwillige Zusatzversicherungen (ambulante Versicherungen) angeboten wird.
Ja, viele Versicherer bieten die Möglichkeit, mehrere Zusatzversicherungen zu kombinieren. Besonders bei SWICA können die Leistungen kumuliert werden, sodass du mit COMPLETA FORTE + COMPLETA PRAEVENTA + OPTIMA bis zu CHF 900 pro Jahr für dein Fitnessabo erreichst.
Nein, das ist nicht obligatorisch. Allerdings zahlen manche Versicherer deutlich mehr, wenn das Fitnesscenter auch eine Sauna und/oder Bad anbietet (z.B. SWICA), weil damit mehrere Vorsorgearten kombiniert werden.
Bei den meisten Versicherern ist ein medizinischer Check-up nicht erforderlich. Nur innova verlangt eine einmalige ärztliche Bestätigung, dass das Training medizinisch sinnvoll ist.
Ja, einige Versicherer wie Visana erkennen auch Live-Streaming-Angebote für Yoga, Pilates und andere Online-Kurse an.